Manchmal kommt alles anders als man denkt - und am Ende wird doch alles gut.
Während ich meine Gedanken zu diesem Blogartikel schweifen lasse, machen sich viele Gefühle in mir breit. In den vergangenen Monaten habe ich die ein oder andere emotionale Berg- und Talfahrt hinter mir und bin umso dankbarer, hier und jetzt an diesem Punkt zu stehen.
Begonnen hat meine Reise im Sommer des vergangenen Jahres - Es stand ein Neubeginn vor der Tür. Auf mich wartete eine neue berufliche Herausforderung, meine Tochter sollte in den kommenden Tagen zur Tagesmutter gehen und ein neuer Alltag rollte auf mich zu. Mit großer Vorfreude und gleichzeitig einer Portion Respekt vor der neuen, ungewohnten Situation starteten wir in den Sommer.
Kurz vor Beginn der Eingewöhnung meiner Tochter, klingelte das Telefon und unsere Tagesmutter teilte uns mit, dass die Betreuung leider nicht stattfinden kann. Nun stand ich da, mit einem Jobangebot und meiner Tochter, die keinen Betreuungsplatz hatte. Mit aller Macht suchte ich nach einer neuen Tagesmutter, die ab sofort noch Plätze frei hat. Und wer selbst ein Kind hat, weiß, dass das keine einfache Aufgabe ist. Bei dem Gedanken "Irgendeinen Platz für unsere Tochter zu finden, damit ich im nächsten Monat anfangen kann zu arbeiten" wurde mein Mutterherz immer trauriger und der Griff zum Telefon fiel mir zunehmend schwer.
In der gleichen Woche erhielt ich noch einen Anruf - die positive Wendung meines vermeintlichen Dilemmas. Ich erhielt die Chance als freiberufliche Dozentin, Seminare zu leiten und das ganze online und von zu Hause - das schien der Jackpot! Die Suche nach einer geeignten Tagesmutter entspannte sich und ich konnte meine Gedanken neu sortieren. Nun stand ich vor den beiden Optionen: 1. Festanstallung oder 2. Selbständigkeit. Mein Verstand sagte ganz klar und laut "die Festanstellung", mein Herz rebellierte jedoch ziemlich stark dagegen, mit dem Wunsch zur Selbstständigkeit.
Nach vielen Überlegungen, Gesprächen mit meinem Mann, der Familie und Freunden und gemischten Gefühlen, nahm ich allen Mut zusammen und entschied mich für die Selbstständigkeit und begann als freie Dozentin zu arbeiten. Nun konnte ich eine Betreuung für meine Tochter suchen, die zu uns und ihr passt und nicht nur zu meinem Job - ein unglaublich gutes und befreiendes Gefühl!
Nun war ich wieder an diesem Punkt - ein Neuanfang. Nur mit dem großen Unterschied, dieser Neuanfang fühlte sich wirklich gut an.
Schon lange habe ich davon geträumt meine eigenen Wege zu gehen, mich zu trauen, meine Vision zu leben und über Grenzen zu gehen. Als ich die Zusage für eine Festanstellung hatte, schien alles super zu laufen. Doch eine Freundin fragte mich damals "Bist du glücklich, Johanna?"- und wenn ich ehrlich bin, war ich es nicht. Ich war dankbar als Mutter überhaupt einen Job bekommen zu haben und der gesellschaftliche Druck nach knapp 2 Jahren Elternzeit endlich wieder arbeiten zu müssen, stieg enorm an. Doch glücklich war ich nicht - dafür bin ich jetzt umso glücklicher, den Sprung in die Selbstsändigkeit gewagt zu haben.
In dieser herausfordernden Zeit habe ich viel über mich und meine Glaubenssätze gelernt und mein Blickwinkel auf das Thema "Veränderung" neu ausgerichtet. Rückblickend gehe ich gestärkt aus dieser Zeit und es fühlt sich so gut an, über seinen Schatten zu springen, neue Wege auszuprobieren und sich selbst dabei mehr wertzuschätzen.
Und nun stehe ich hier, mit meiner neuen Homepage, einem Kopf voller Ideen, voller Motivation und ein wenig Respekt vor meiner neuen Reise. Ich freue mich darauf, mein Wissen und meine Erfahrungen mit dir zu teilen, dir Mut zu machen, Veränderungen als Chance zu sehen und dich auf deinem Weg zu begleiten.